KULTURREVOLUTION

EINE ART-FICTION VON GEORG SCHAREGG & ENSEMBLE

 
 

Sink-Tanks statt Think-Tanks? Es ging jetzt doch sehr schnell: gerade noch waren wir am Rande des Burn-outs, und plötzlich haben alle endgültig frei! Das Internet der Dinge hat übernommen, Menschen werden nicht mehr gebraucht. Und jetzt? Die KULTURREVOLUTION begibt sich auf Exkursion in eine sehr wahrscheinliche Zukunft, in dem der Begriff Arbeit völlig neu gedacht wird. 

Science-Fiction? Nein! Die zugrundeliegenden Texte basieren nicht auf Fiktion, sondern wissenschaftlichen Prognosen über unsere Arbeitswelt. Am eigenen Leib untersuchen fünf Sozionaut*innen, welche Abgründe an Leere, welche Ersatzstrategien und neue Lebensinhalte die digitale Umwälzung erzeugt. Wohin entwickelt sich die Gesellschaft, wenn der wichtigste Faktor «Beschäftigung» wegfällt und die Wirtschaft auch ohne Arbeitskraft weiter wächst? 

Auf der Bühne bricht in aller Heftigkeit der Cyberkrieg aus: im Götterhimmel der personifizierten Internetkonzerne sorgen Trojaner für Verwirrung und Zerstörung. Die KULTURREVOLUTION bringt am Ende die Kunst und Kultur an die Macht und Kreativität ist die neue, am stärksten nachgefragte Ressource. Künstler*innen übernehmen prozesserprobt und unerschrocken die Regie im Chaos… viel Zeit für Fehlversuche bleibt ihnen nicht!


Mit Susanne Abelein, Rolf Caflisch, Lisa Hofer, Miriam Japp, Christian Sprecher
im Film Marina Blumenthal, Sara F. Hermann, Lorenzo Polin, Nikolaus Schmid

Regie Georg Scharegg
Raum Silke Bauer
Dramaturgie Julie Paucker, Paula Redlefsen
Video Ian Purnell
Musik Rolf Caflisch
Technik Roger Stieger
Regieassistenz Carla Widmer
Produktionsleitung Ramun Bernetta

Produktion
Georg Scharegg und Bernetta Theaterproduktionen

Medienpartner
RTR - Radiotelevisiun Svizra Rumantscha

Koproduktion
Theater Chur, Fundaziun Nairs Scuol, Theaterdiscounter Berlin, Vorarlberger Landestheater Bregenz, Pathos München

Sprache Deutsch
Dauer 90 Minuten

UA/Premiere 09. Januar 2019 Theater Chur

Unterstützt durch
Kulturförderung Graubünden, Stadt Chur, Ernst Göhner Stiftung, Migros Kulturprozent, Graubündner Kantonalbank, Else v. Sick Stiftung, Stiftung Dr. M. O. Winterhalter, Stiftung Dr. Valentin Malamoud, Stiftung Stavros S. Niarchos, Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Schweizerische Interpretenstiftung


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PRESSESTIMMEN

«Über derlei haben sich kluge Köpfe seit geraumer Zeit Gedanken gemacht: der Berliner Philosoph und Kulturwissenschaftler Byung-Chul Han zum Beispiel, der US-Soziologe und Ökonom Jeremy Rifkin, der deutsche Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa - aber auch Bündner Intellektuelle wie Architekt Gion A. Caminada und Christof Rösch, Co- Direktor des Kulturzentrum Nairs. Deren Texte und Überlegungen finden sich neben anderen Quellen in Schareggs Theaterstück wieder. Selbst vordigitale Denker wie Adorno und Horkheimer kommen zu Wort und neuen Ehren. Allerdings nicht in ursprünglicher Form, sondern in Dialoge gegossen. Klingt nach einem komplizierten Verfahren, entpuppt sich aber in der Umsetzung als so brillant wie bestechend einfach.»
Carsten Michels, Südostschweiz, 11.01.2019

«Schareggs «Kulturrevolution» will einen theatralen Beitrag leisten zum datenfressenden Flächenbrand. Das Stück leistet ihn auch in der Tat mit einer Vielzahl überraschender Volten. Aktueller und brisanter kann Theater kaum sein. Troja war mythisch, Trojaner sind perfid. Alpines Heilwasser, adieu - heute geht es um Quellcodes. Das Stück fordert sein Publikum, und zwar genau so sehr, wie das Thema es verlangt. Zur Entlastung aber schickt der Regisseur ein Schauspielerquartett (samt Schlagzeuger Rolf Caflisch) auf die Bühne, das mit abgründigem Spielwitz und homerischem Gelächter der Verkopftheit ein Schnippchen schlägt. Susanne Abelein, Lisa Hofer, Miriam Japp und Christian Sprecher schlüpfen höchst unterhaltsam in jede nur denkbare Rolle: Bestatter und Bestattete, WEF-Schwadroneure und Opfer ihrer selbst, selbstgerechte Götter im digitalen Olymp und heillos entwurzelte Menschlein, die sich zitternd fragen, wie es um Himmels willen so weit kommen konnte.»
Carsten Michels, Südostschweiz, 11.01.2019

«Das Herz der Zuschauer schlägt für die «Leistung». Sie radelt sich auf dem Hometrainer Schweiss auf die Stirne oder sitzt im Publikum, als mondäne St. Moritzer Sonnenanbeterin, und spielt den Advocatus Diaboli: Miriam Japp. Die Schauspielerin, die im Theater Chur auf der Bühne steht, spielt mit einer Kraft und einem Furor, die für die ganze Produktion bezeichnend sind.»
Daniele Muscionico, 15.01.2019

«Für den Auftritt an diesem Abend und die Live-Schaltung nach Chur funktionieren die Gurgel- und die Trinkhallen als Bastion von «Kulturrevolutionären». Sie haben sich am Inn verbarrikadiert und wollen das Heilwasser als «open source» zur Gesundung der vielen anbieten. Nairs, eine historische Quelle des Engadiner Tourismus, ist die Zukunftsfolie zum Kulturaufbruch.»
Daniele Muscionico, 15.01.2019

«Georg Scharegg und sein Ensemble haben die theatrale Alpenvision entwickelt. Selbstorganisation ist das Thema, Potenzialressourcen werden bestimmt, «Kulturrevolution» amalgamiert Texte von Alpenforschern wie Werner Bätzing zum Auftakt der Biennale «Höhenfeuer».»
Daniele Muscionico, 15.01.2019

«Dabei nennt der Autor und Regisseur Georg Scharegg… …sein fantastisches Stück „Kulturrevolution“ im Untertitel „eine Art-Fiction“ und verweist damit freundlich ironisch nicht nur auf das, was es selbst über kurze 90 Minuten im Schleudergang betreibt, sondern auch darauf, dass er hier ein Zukunftsbild ersponnen hat, das doch realistischer, gegenwartsnaher kaum sein könnte.»
Doris Meierhenrich, 01.10.2019


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